Zucker ist auf Dauer nicht gesund. Das ist klar. Doch manchmal braucht es einfach ein wenig Süße, um den Geschmack ein wenig aufzupeppen. Und manchmal haben wir auch einfach Lust drauf! Doch welche Zuckerersatzstoffe gibt es und welche taugen was? Welcher schmeckt und welcher ist gesund?
In diesem umfassenden Überblick kannst du einfach und schnell die verschiedenen Zuckerersatzstoffe vergleichen. Viel Spaß!
ÜBERBLICK ZUCKERERSATZSTOFFE
Wir können Zuckerersatzstoffe in drei grobe Gruppen einteilen: Natürliche Zuckerformen, bzw. Naturprodukte (wie zum Beispiel Zuckerrübensirup oder Honig), Zuckeralkohole (wie etwa Xylit) und Süßstoffe (wie zum Beispiel Stevia oder Aspartam). Neben naturbelassenen Produkten werden Zuckerersatzstoffe nämlich auch künstlich hergestellt.
Bestehen dir nach dem Lesen noch Zweifel, welche Zuckerersatzstoffe am besten zu dir passen, dann höre auf deinen Bauch oder wähle den Ersatz, der sich am besten in den Alltag integrieren lässt. Es zahlt sich aus, denn ein süßes Leben muss nicht ungesund sein!
Zuckerformen und Naturprodukte
Natürliche Zuckerformen haben im Gegensatz zu raffinierten Zuckersorten einen großen Vorteil: Sie enthalten neben der typischen Süße häufig auch Vitamine und Mineralstoffe und werden teilweise nicht chemisch verarbeitet, sondern auf mechanische Art und Weise gewonnen. Allerdings haben diese Produkte meist auch einen hohes Zuckergehalt und damit entsprechend viele Kalorien.
Zu den Zuckerformen und Naturprodukten gehören unter anderem folgende Zuckerersatzstoffe: Agavendicksaft, Ahornsirup, Honig, Maissirup (Isoglukose), Melasse, Reissirup, Yacon-Sirup und Zuckerrübensirup.
Agavendicksaft
Inhaltsstoffe & Herstellung
Agavendicksaft (auch Agavensirup genannt) ist ein natürlicher Zuckerersatz, der auf 100g rund 300 Kalorien und 76g Kohlenhydrate (Zucker) enthält. Im Gegensatz zu anderen Zuckerersatzstoffen ist er vitamin- und mineralstoffarm und weist einen hohen Anteil an Fruchtzucker auf. Agavensirup wird in Mittelamerika, vorwiegend in Mexiko, aus denselben Pflanzen wie Tequila hergestellt. Dazu wird die Pflanze zu Mus gepresst. Der dabei entstehende Saft wird gefiltert und enzymschonend bei unter 48 Grad eingedickt, bis er einen maximalen Wasseranteil von 25 Prozent aufweist.
Verwendung & Geschmack
Agavendicksaft ist gut löslich und weist eine sirupartige Konsistenz auf. Wegen des hohen Fructoseanteils (knapp 100 Prozent) ist Agavensirup im Regelfall süßer als raffinierter Zucker. Im Gegensatz zu anderen Zuckerersatzstoffen weist er eine eher geringe Neigung zur Kristallisation auf und besticht durch seine lange Lagerfähigkeit. Agavendicksaft ist in vielen Farben erhältlich. Grundsätzlich gilt: je dunkler der Saft, desto kräftiger die Karamellnote.
Agavendicksaft ist wegen seiner Löslichkeit vor allem als Zuckerersatzstoff für Desserts, Joghurts und Müslis beliebt. Er eignet sich ebenfalls für Kaltgetränke oder Tees. Wegen seiner hohen Gelierfähigkeit ist der Agavendicksaft zum Einkochen von Marmeladen und Gelees geeignet.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Agaven sind in Mittelamerika vor allem als Naturheilmittel bekannt. Die als heilsam geltenden Inhaltsstoffe der Pflanze sind allerdings leider im Agavensirup nicht enthalten. Der Sirup ist im Allgemeinen eher nährstoffarm. Aufgrund des hohen Fructosegehalts hat Agavendicksaft zwar weniger Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, kann dafür aber für die Leber schädlich sein und in Ausnahmenfällen auch zu allergischen Reaktionen führen.
Fazit
Agavensirup ist ein Naturprodukt, das allerdings kaum Vitamine oder Mineralstoffe enthält. Durch den hohen Fruchtzuckeranteil können Unverträglichkeitsreaktionen ausgelöst werden. Der Sirup ist bei Veganern und Menschen, die sich von Rohkost ernähren zwar beliebt, steht aber unter anderem aufgrund der langen Transportwege aus Mittelamerika umweltschutztechnisch in der Kritik. Wer zuckerfrei lebt und wem zudem die Umwelt wichtig ist, entscheidet sich besser für einen anderen Zuckerersatz.
Ahornsirup
Inhaltsstoffe & Herstellung
Ahornsirup ist ein Naturprodukt, das auf 100g 260 Kalorien enthält. Über 50 Prozent des Ahornsirups bestehen aus Zucker. Zudem weist er einen hohen Anteil an Mineralien und Antioxidantien sowie einen etwas geringeren aber immer noch hohen Fructoseanteil auf.
Für die Herstellung von Ahornsirup braucht es vor allem Geduld. Denn es dauert vierzig Jahre bis der Saft erstmalig aus dem kanadischen Zucker-Ahornbaum gewonnen wird. Nur reife Bäume bieten den besten Ahornsirup. Um an die Zuckerersatzstoffe zu gelangen, werden die Ahornbäume Ende Februar angebohrt. Dieser Prozess schadet dem Baum als Ganzes nicht.
Wenn die Bäume ihre Nährstoffe aus dem Boden in die Kronen transportieren, damit die Blüte in Kraft treten kann, wird ein Teil des Safts abgezapft und durch Plastikschläuche in Bottichen gesammelt. Später werden die flüssigen Zuckerersatzstoffe in Tankwagen umgepumpt und in die Produktionsstätten gebracht, wo er eingekocht und weiter verarbeitet wird.
Im Durchschnitt werden 40 Liter Saft des Ahornbaums benötigt, um einen Liter Ahornsirup herzustellen. Ein Baum produziert diese Menge Saft in einem Zeitraum von 14 Tagen.
Verwendung & Geschmack
Ahornsirup ist im Regelfall wesentlich geschmacksintensiver als herkömmlicher Zucker. Der Geschmack des Sirups wird seit 2016 durch Güteklassen klassifiziert. Diese reichen von AA – nach europäischen Standards und Grade A nach kanadischen Standards – bis D – nach europäischen Standards beziehungsweise „Processing Grade“ nach kanadischen Standards. Es gilt zu beachten, dass die Güteklasse D in Kanada nicht in der Direktverwendung erlaubt ist, da der Anteil an Verunreinigungen zu hoch ist.
Generell gilt, dass Ahornsirup umso geschmackvoller ist, je höher der Gütegrad ist. Dieser ist vom Zeitpunkt der Ernte abhängig. Je später sie stattfindet, desto süßer der Saft. Im Allgemeinen süßt Ahornsirup intensiver als raffinierter Zucker. Anders gesagt: Ein Esslöffel Haushaltszucker kann ungefähr durch einen halben Esslöffel Ahornsirup ersetzt werden.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Ahornsirup enthält mehr als fünfzig verschiedene antioxidative und entzündungshemmende Stoffe, die bei Diabetes, Krebs und diversen Infektionen heilsam wirken. Der Anteil im gängigen Ahornsirup ist so gering, dass kaum von einem Allheilmittel gesprochen werden kann. Grundsätzlich ist der braune Sirup aber gut verträglich.
Fazit
Ahornsirup stellt zwar eine gesunde Alternative zum Haushaltszucker dar, als dauerhafter Zuckerersatzstoff ist er aufgrund des hohen Fructoseanteils nicht zu empfehlen. Aus unserer Sicht ist Ahornsirup aber besser als Agavendicksaft, auch da es intensiver süßt und daher weniger benötigt wird.
[UNSERE EMPFEHLUNG] Honig
Inhaltsstoffe & Herstellung
Honig ist ein von Bienen gewonnener Zuckerersatz, der auf 100g 300 Kalorien enthält. Im Gegensatz zu anderen Zuckerersatzstoffen kann Honig – zumindest bei schonender Herstellung – auch viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten und sogar heilende Wirkungen entfalten.
Honig ist der Zuckerersatzstoff, der auf die natürlichste Art hergestellt, die nur denkbar ist: Mithilfe von Honigbienen. Eine Biene wird etwa 4 bis 5 Wochen alt und produziert im Laufe ihres kurzen Lebens etwa einen Löffel Honig. In der Wildnis dient der Zuckerersatz den fleißigen Sammlern als Mittel, um den Winter zu überleben. Im Gegensatz zu anderen Insekten, wie Hummeln oder Wespen, überdauern Honigbienen dank des gesammelten Nektars so die kalte Jahreszeit.
Doch zurück zur Herstellung: Bienen sind orts- und blütenstete Insekten, die im Umkreis von bis zu 10 Kilometern Blütennektar sammeln. Dieser wird im Bienenstock in Waben gepresst. Nach einem gewissen Zeitraum entnimmt ein Imker einen Teil der Honigwaben und trennt den Honig mit Hilfe einer Zentrifuge vom Rest. Die so gewonnenen Zuckerersatzstoffe werden gesiebt und abgefüllt. Ein Teil des Ertrags bleibt bei den Bienen, damit sie Nahrung haben.
Verwendung & Geschmack
Honig gibt es in so verschiedenen Geschmacksrichtungen, wie es Blüten gibt. Von würzig-kräftigem Waldhonig bis hin zum milden Akazienhonig, kaum eine Sorte ist undenkbar. Honig ist recht dickflüssig. Echter Naturhonig kristallisiert bei Zimmertemperatur. Dies ist ein erwünschtes Qualitätszeichen.
Honig wird in warmen Speisen und Getränken verwendet, ist ein beliebter Brotaufstrich und gilt in erwärmter Milch aufgelöst als Einschlafhilfe. Der Zuckerersatzstoff wird aufgrund seiner Inhaltsstoffe gerne als Heilmittel bei Erkrankungen verwendet.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Die im Honig enthaltenen Substanzen wirken antibakteriell, entzündungshemmend und beruhigend auf die Nerven. Ein Teelöffel des Zuckerersatzstoffes aufgelöst in warmer Milch gilt als Einschlafhilfe. Salbeitee mit Honig hilft bei entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Zudem unterstützt der Zuckerersatz die Wundheilung und beseitigt lästige Halsschmerzen.
Aufgrund von Bakterien, die im Honig enthalten sein können, ist der Zuckerersatz für Babys bis zum Ende des 1. Lebensjahres weder roh noch im erhitzten Zustand zu empfehlen.
Fazit
Honig enthält eine große Menge an bioaktiven Stoffen und Antioxidantien. Der Zuckerersatz beinhaltet zudem Enzyme, die entzündungshemmend wirken. Wird Honig über 40 Grad erhitzt, verliert er diese Wirkung. Der Zuckerersatzstoff hat tendenziell weniger Kohlenhydrate als gängiger Haushaltszucker, hat aber manchmal einen appetitanregenden Effekt. Grundsätzlich ist Honig ein empfehlenswerter Zuckerersatzstoff, der in Maßen genossen werden sollte, auch da es sich um ein echtes Naturprodukt handelt. Er ist aber natürlich nicht zuckerfrei.
Maissirup (Isoglukose)
Inhaltsstoffe & Herstellung
Maissirup (oder Isoglukose) ist günstiger als herkömmlicher Zucker und wird daher in der USA seit langem als Hauptbestandteil von Limonaden und sonstigen industriell gefertigten Lebensmitteln benutzt. In der Europäischen Union war die Verwendung bis 2017 auf 5 Prozent beschränkt. Seit dem Fall der gesetzlichen Regelung geht man in Europa von einer Verdreifachung der Produktion von Isoglukose aus. Da der Zuckerersatz ein Konglomerat aus Einfachzuckern ist, hat es denselben Kalorienwert wie handelsüblicher Industriezucker.
Bei der Herstellung wird pflanzliche Stärke in ihre Inhaltsstoffe aufgespalten, so entsteht bei dem Prozess unter anderem Glucose und Fructose. Aus diesem Gemisch aus Einfachzuckern wird Isoglukose gewonnen, indem teilweise Glucose in Fructose umwandelt wird. Das geschieht unter Zufügung eines Enzyms, der sogenannten Glukose-Isomerase. Isoglucose wird vorwiegend aus Mais gewonnen. Doch es gibt Herstellungsarten, die auf anderen Getreidesorten basieren.
Verwendung & Geschmack
Isoglukose schmeckt süßer, je höher der Fructoseanteil im Zuckerersatzstoff. Der Zuckerersatzstoff wird vor allem in der industriellen Fertigung von Lebensmitteln verwendet, da es preiswerter ist als herkömmlicher Zucker.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Da Isoglukose einen hohen Anteil an Fructose beinhaltet, steht sie im Verdacht, Krankheiten, wie Diabetes, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu fördern. Die Süßkraft der Isoglukose kann durch den Gehalt an Fructose jederzeit gesteigert werden.
Fazit
Aufgrund der negativen Aspekte von Maissirup, bzw. Isoglucose können wir den Stoff nicht als Zuckerersatzstoff empfehlen.
Melasse
Inhaltsstoffe & Herstellung
Melasse (abgeleitet vom franko-hispanischen Wort für Honig, „miel“) ist ein natürlicher Zuckerersatzstoff, der als Nebenprodukt bei der Herstellung von Rohrzucker anfällt. 100g Melasse haben 288 Kalorien. Der Zuckerersatz enthält eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen, welche diverse gesundheitsfördernde Wirkungen haben. Neben essentiellen Aminosäuren und vielen Vitaminen des B-Komplexes enthält sie zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente, wie etwa Chrom, Eisen, Kalium, Kalzium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Natrium, Phosphor, Schwefel, Selen, und Zink.
Melasse ist im Grunde das perfekte Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften. Denn bei der Produktion von Rohrzucker wird selbst dieses Abfallprodukt weiterverwendet, das während der gesamten Herstellung in verschiedenen Variationen anfällt. Wenn das Zuckerrohr geschleudert wird, lösen sich die festen von den flüssigen Bestandteilen. Nach der ersten Stufe der Erhitzung entsteht der sogenannte „Golden Sirup“, der relativ kristallin ist.
Bei dessen Weiterverarbeitung wird erneut Zucker und nochmals ein dunkler, aromatischer, dickflüssiger Saft gewonnen. Mit jedem weiteren Auskochschritt wird die Melasse dunkler. Nach dem dritten Auskochen enthält der Zuckerersatzstoff kaum noch Zucker. Dafür weist er einen erhöhten Mineralstoffwert auf.
Melasse ist nicht mit Zuckerrübensirup zu verwechseln. Das wird durch Einkochen von Zuckerrüben hergestellt.
Verwendung & Geschmack
Melasse hat einen aromatischen und leicht bitteren Eigengeschmack. Chemisch nachbearbeitet, wie sie mittlerweile in Supermärkten angeboten wird, weist der Zuckerersatzstoff einen neutraleren Geschmack auf.
Melasse eignet sich als Sirup als Brotaufstrich, zum Kochen und Backen und als Zuckerersatz für saure Limonaden. In der Hautpflege findet der Zuckerersatzstoff ebenfalls Anwendung.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Die Heilkräfte der Melasse waren schon den Ureinwohnern Asiens bekannt. Aufgrund der Inhaltsstoffe ist der Zuckerersatz auch in unserer Zeit ein beliebtes Naturheilmittel. Vor allem die sekundären, hitzestabilen Pflanzenstoffe haben eine entzündungshemmende Wirkung und sollen freie Radikale binden.
Rohe Melasse weist – wie auch Haushaltszucker – rund 50 Prozent Fructoseanteil auf, wobei die Daumenregel gilt „je dunkler die Melasse, desto geringer der Fructoseanteil. 1 bis 2 Esslöffel pro Tag gelten als unbedenklich.
Fazit
Melasse ist ein Zuckerersatzstoff, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Dank seiner Vielfältigkeit wird der Zuckerersatz in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt. Sie enthält eine Vielzahl an essentiellen Vitaminen und Mineralstoffen, welche den Zuckerersatzstoff interessant machen. Aufgrund des natürlichen Zuckergehalts ist die Melasse zwar für Diabetiker nicht geeignet, für alle anderen stellt sie aber einen passablen Ersatz für gängigen Haushaltszucker dar. Aber Achtung – auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift.
Weitere Informationen findest du in unserem großen Überblick zu Melasse.
Reissirup
Inhaltsstoffe & Herstellung
Reissirup ist – wie auch zum Beispiel Malz- und Gerstensirup – ein fructosefreier Zuckerersatzstoff, der auf 100g 316 Kalorien und viele Nähr- und Mineralstoffe, wie Eisen, Kalium und Magnesium enthält.
Reissirup wird aus Reismehl gewonnen. Dabei wird dieses in Wasser aufgelöst und erwärmt. Dank der Verwendung von Enzymen wird die Reisstärke in Zuckerstoffe aufgespalten. Die so entstandene Masse wird gefiltert und die Flüssigkeit eingedickt, sodass ein Sirup entsteht.
Verwendung & Geschmack
In der Küche ist Reissirup ein gelungener Zuckerersatz. Er schmeckt fein süßlich und hat ein leichtes karamellartiges Aroma. Der Zuckerersatzstoff findet sowohl beim Kochen als auch beim Backen Verwendung. Als Brotaufstrich oder im Müsli ist Reissirup ein gern verwendeter Zuckerersatz. Bei der Dosierung des Zuckerersatzes kannst du dich am besten an der von Honig orientieren.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Im Gegensatz zu anderen Zuckerersatzstoffen hat Reissirup einen recht geringen Eigengeschmack. Zudem weist er mit 21 Prozent einen hohen Anteil an Mehrfachzuckern auf. Diese müssen vom Körper erst in Einfachzucker umgewandelt werden, bevor die Zuckeraufnahme ins Blut möglich ist. Somit verzögert sich die Aufnahme.
Fazit
Reissirup ist vor allem für Menschen mit Fruktoseintoleranz der perfekte Zuckerersatz, da er keinerlei Fruchtzucker beinhaltet. Zudem verzögern die enthaltenen Mehrfachzucker die Aufnahme ins Blut. Reissirup ist aus unserer Sicht gesünder als Haushaltszucker, eignet sich aber dennoch nicht für eine zuckerfreie Ernährung.
Stevia
Inhaltsstoffe & Herstellung
Stevia ist ein natürlicher Süßstoff, der aus der als „Süßkraut“ oder „Honigkraut“ bekannten Pflanze gewonnen wird. Chemisch bearbeitet, weist er Zuckerersatzstoff eine Süßkraft auf, die bis 450 mal stärker als die von Haushaltszucker sein kann. Stevia als Süßstoff hat rund 300 Kalorien pro 100g vorzuweisen.
Grundsätzlich gilt zwischen der Pflanze Stevia und dem chemisch isolierten Zuckerersatzstoff zu unterscheiden. Während die Pflanze in ihrer Reinform eine Süße hat, die mit der von Lakritze vergleichbar ist, wird der Ersatzstoff Stevia erst nachbearbeitet, bevor er auf den Markt gelangt.
Dabei verarbeitet man durchschnittlich 10 verschiedene Steviolglycoside, wie zum Beispiel das Diterpenglycosid Steviosid und Rebaudiosid A zum Zuckerersatzstoff. Je nach Anbaugebiet und Sorte der Pflanzen variiert dabei die Zahl der verwendeten Stevioglycoside.
Zudem fügen manche Hersteller des Zuckerersatzstoffes mehr Rebaudiosid A hinzu als andere, da der Lakritzgeschmack dadurch gesenkt wird. Stevia kann von Diabetikern verwendet werden.
Verwendung & Geschmack
Die Süßkraft des Zuckerersatzstoffes Stevia ist bis zu 450 mal stärker als die von raffiniertem Haushaltszucker. Stevia wird gerne in Produkten für Diabetiker eingesetzt. Sie hat aber einen Eigengeschmack, der natürlich nicht jedermanns Sache ist.
Da für den Süßstoff Stevia die natürliche Form der Pflanze aufgebrochen wird, ist auch das Süßen mit den Blättern der Steviapflanze eine interessante Alternative.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Die Wirkung von Stevia ist ein heiß diskutiertes Thema. Seit 1985 kursieren Studien, laut denen der Zuckerersatz mutagene Eigenschaften besitzt. Dies konnte bisher weder bestätigt oder widerlegt werden. Stevia wird in Japan und manchen Ländern Südamerikas schon seit Jahrzehnten als hauptsächlicher Süßstoff eingesetzt. Bisher konnten in den bewussten Regionen keine gesundheitlichen Schäden, die auf Stevia zurückzuführen wären, festgestellt werden. Grundsätzlich ist Stevia jedoch gut verträglich und wird vor allem in Südamerika als Heilmittel eingesetzt. Allerdings in Pflanzenform und nicht als Süßstoff!
Fazit
Stevia ist als Pflanze ein interessanter Zuckerersatzstoff. Der Süßstoff Stevia ist hingegen künstlich verändert. Beim Süßstoff scheiden sich die Geister. Wir empfehlen eher Yacon-Sirup oder Erythrit.
[UNSERE EMPFEHLUNG] Yacon-Sirup
Inhaltsstoffe & Herstellung
Yacon-Sirup ist ein Zuckerersatz, der neben einem glykämischen Index von 1 nur rund die Hälfte an Kalorien wie Zucker aufweist.
Yacon-Sirup wird aus der gleichnamigen Wurzel gewonnen. Diese weist einen Wasseranteil von 90 Prozent auf. Die Knolle ist ein enger Verwandter der Sonnenblume und der Topinambur. Sie stammt aus Südamerika.
In der Europäischen Union war die Knolle lange Zeit verboten, da sie als „neuartiges Lebensmittel“ galt und ihre Unbedenklichkeit erst festgestellt werden musste. Dies ist 2015 geschehen. Seitdem kann die Knolle, das Sirup und das Pulver als Zuckerersatz in Europa erwerben werden.
Um den Sirup zu erhalten, wird den Knollen der Saft entzogen. Dieser wird dann eingedickt, und zwar so lange, bis eine sirupartige Konsistenz entsteht. Der Saft ist eine der besten Quellen für Fructooligosaccharide. Dabei handelt es sich um lösliche Ballaststoffe, die dank ihrer präbiotischen Wirkung den Darm stärken.
Verwendung & Geschmack
Yacon-Sirup hat einen karamellartigen, doch weniger aufdringlichen, süßlichen Geschmack. Der Zuckerersatz ist ideal, wenn Speisen nach einer sanften Zuckernote verlangen. So findet der Zuckerersatzstoff vor allem beim Backen aber auch in Smoothies, Fruchtsalaten, Desserts, Puddings und Getränken Verwendung.
Da der Yacon-Sirup eine äußerst positive Wirkung auf die Darmflora hat, sollte er anfangs keinesfalls überdosiert werden. Es ist wichtig, dass sich der Körper erst an den Zuckerersatz gewöhnt. Denn Yacon-Sirup ist die perfekte Nahrung für Darmbakterien. Somit führt ein Zuviel des Zuckerersatzstoffes möglicherweise zu Blähungen.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Fructooligosacchariden werden vom menschlichen Verdauungssystem nicht gespalten und passieren daher den Dünndarm. Sie gelangen unverdaut in den Dickdarm und beeinflussen trotz ihrer Süße nicht den Blutzuckerspiegel. Yacon-Sirup ist daher für Diabetiker geeignet und eignet sich bestens als Präbiotikum und zur Stärkung der Darmwände. Außerdem verbessert der Zuckerersatz die Versorgung des Körpers mit Calcium, regt die Darmperistaltik an und reguliert die Blutfette.
Fazit
Yacon-Sirup ist ein gesunder Zuckerersatzstoff, den wir gerne empfehlen. Aufgrund des enthaltenen Mehrfachzuckers überwiegen die positiven Eigenschaften des Zuckerersatzes. So reguliert er die Blutfette, stärkt die Darmflora und das Immunsystem und wirkt sich positiv auf den Allgemeinzustand aus. Sowohl Kalorien als auch Zuckergehalt fallen geringer aus als bei Haushaltszucker und der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel ist ebenfalls sehr gering. Er ist aber nicht zuckerfrei.
Weitere Informationen findest du in unserem großen Yacon Sirup Ratgeber.
Zuckerrübensirup
Herstellung & Inhaltsstoffe
Die Rüben werden nach der Ernte gereinigt und in fingerdicke Schnitze geschnitten. Danach geht’s in den Maischbehälter. Dort werden sie etwa für einen halben Tag bei 100 Grad Celsius gedämpft, was die Struktur der Zuckermoleküle verändert. Die Rüben sind durch das Dämpfen zu einem Brei verkocht, der nun gepresst und gefiltert und so lange verdampft wird bis nur noch ein Sirup übrig ist. Zuckerrübensirup ist also ein natürlicher Zuckerersatz, der auf 100ml rund 299kcal und viele Nähr- und Mineralstoffe enthält.
Verwendung & Geschmack
Zuckerrübensirup erinnert vom Aussehen her ein wenig an Ahornsirup, hat bei genauem Hinsehen jedoch eine dunklere Farbe und ist deutlich zähflüssiger. Bei Zimmertemperatur ist er streichfein. Der Geschmack ist süß, mit einer leichten Karamellnote. Die Süßkraft fällt ein wenig geringer aus als bei Haushaltszucker.
Zuckerrübensirup ist in Deutschland vor allem als Brotaufstrich beliebt, eignet sich aber auch zur Verfeinerung für Soßen sowie zum Backen. Versierte Bäckerinnen schwören darauf, dass Zuckerrübensirup den Geschmack von Brotteig verbessert und dafür sorgt, dass sich beim Backen eine schöne Brotkruste bildet.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Zuckerrübensirup hat einige gesundheitliche Vorteile gegenüber Industriezucker. Als natürlicher Stoff sticht vor allem der hohe Mineralstoffgehalt heraus. Kalium, Magnesium und Folsäure decken große Teile des Tagesbedarfs. Und als Eisenlieferant ist er ein echtes Powerpaket. Wer seinen Säure-Basen-Haushalt im Blick hat, profitiert ebenfalls von Rübenkraut, denn das wirkt basisch und trägt damit nicht zur Übersäuerung des Organismus bei. Und auch sonst ist das Sirup gut verträglich.
Allerdings kommt die Süße nicht von ganz ungefähr: Mit knapp 300 Kalorien auf 100 Gramm ist Zuckerrübensirup nicht gerade ein kalorienarmes Lebensmittel.
Fazit
Zuckerrübensirup ist ein Naturprodukt, das mit einer Menge guter Inhaltsstoffe auftrumpft und sicherlich die gesündere Option zu Haushaltszucker ist. Wer zuckerfrei leben möchte, lässt aber besser die Finger vom Zuckerrübensirup, denn er hat einen hohen Kalorien- und Kohlenhydrategehalt.
Weitere Informationen findest du in unserem großen Überblick zu Zuckerrübensirup.
Zuckeralkohole
Zuckeralkohole zählen zu den Zuckeraustauschstoffen und haben eine ähnliche Süße wie Zucker. Dabei enthalten sie wesentlich weniger Kalorien als raffinierter Haushaltszucker. Sie kommen einerseits in diversen Nahrungsmitteln vor, können aber genau so künstlich hergestellt werden. Zuckeralkohole werden vom Körper unabhängig vom Insulin verwertet und haben daher keinen oder nur einen geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Sie können allerdings auch der Auslöser für Blähungen und Durchfall sein.
Zu den Zuckeralkoholen gehören unter anderem folgende Zuckerersatzstoffe: Erythrit, Maltit, Mannitol, Sorbit und Xylit/Xucker.
[UNSERE EMPFEHLUNG] Erythrit
Inhaltsstoffe & Herstellung
Erythrit ist ein sehr kalorienarmer Zuckerersatzstoff, denn er bringt nur knapp 20 Kalorien bei 100g auf die Waage. Obwohl es sich bei Erythrit um ein Naturprodukt handelt, enthält es sonst keine nennenswerten Vitamine oder Nährstoffe.
Die Herstellung von Erythrit kann heutzutage über das Fermentationsverfahren erfolgen. Fermentation ist als Gärung, bzw. Umwandlung von organischen Stoffen in Säuren oder Alkohole zu verstehen. Dazu kommen insb. Pilze zum Einsatz.
In der Natur kommt der Zuckerersatzstoff neben Pilzen auch in Käse und diversen Obstsorten, wie Pflaumen oder Erdbeeren und Pistazien vor.
Verwendung & Geschmack
Die Süßkraft des kalorienfreien Zuckerersatzstoffes Erythrit liegt im Vergleich zu raffiniertem Haushaltszucker bei ca. 70 Prozent. Optisch ist er ähnlich wie Haushaltszucker und kann auch auf die gleiche Weise in der Küche verwendet werden.
Erythrit ist ein beliebter Geschmacksverstärker. Da der Zuckerersatzstoff anders als andere Ersatzstoffe unabhängig vom Blutzuckerspiegel im Körper verarbeitet wird, findest du den Zuckerersatz in Lebensmitteln mit einem geringen Kaloriengehalt oder in Produkten für Diabetiker. Der Zuckerersatzstoff ist allgemein für Nahrungsmittel zugelassen und unterliegt keiner Höchstmengenbeschränkung.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Diverse internationale Studien belegen die Unbedenklichkeit beim Verzehr von Erythrit und der Zuckeraustauschstoff ist selbstverständlich auch für Europa und Deutschland zugelassen. Allerdings gilt es zu beachten, dass Erythrit bei der Herstellung aus seinem natürlichen Verbund in Obst oder Gemüse gerissen wird und dementsprechend das natürliche Gleichgewicht bezgl. dessen Wirkung aus der Balance gebracht werden kann.
Im Gegensatz zu haushaltüblichen Zucker kann Erythrit sogar eine karieshemmende Wirkung haben. Letztlich wird Erythrit vergleichbar mit Ballaststoffen nahezu unverdaut wieder aus unserem Körper ausgeschieden ohne großartig Einfluss genommen zu haben. Dabei werden rund 90% über den Dünndarm aufgenommen und dann über den Urin ausgeschieden. Während es generell als gut verdaulich gilt, können die restlichen 10% im weiteren Verdauungsprozess für Verstimmungen, wie zum Beispiel Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen führen. Daher sind Lebensmittel mit mehr als 10% Erythrit Anteil entsprechend gekennzeichnet: „Kann bei übermäßigem Konsum abführend wirken“.
Fazit
Erythrit ist aufgrund der Weiterverarbeitung kein reines Naturprodukt, stellt aber gleichzeitig eine nahezu kalorienfreie Alternative zu Haushaltszucker dar. Es ist zwar nicht so süß wie Haushaltszucker, wird aber vom Körper nicht ins Blut genommen, sondern weitestgehend unverdaut ausgeschieden. Unser Favorit unter den Zuckeralkoholen! Allerdings solltest du es zunächst vorsichtig dosieren, damit keine Darmbeschwerden aufkommen.
Weitere Informationen findest du in unserem großen Überblick zu Erythrit.
Maltit
Inhaltsstoffe & Herstellung
Maltit (auch Maltitol genannt) ist ebenfalls ein chemisch abgeleiteter Zuckerersatzstoff. Im Gegensatz zu Haushaltszucker besitzt Maltit lediglich 210 Kalorien auf 100g (noch besser ist Erythrit mit 20 Kalorien). Der Zuckerersatz Maltit (oder E 965) wird durch Hydration aus Mais- oder Kartoffelstärke gewonnen.
Verwendung & Geschmack
Es handelt sich bei Maltit um eine süßlich schmeckende Verbindung, die der Süßkraft von Zucker in etwa gleich kommt. Maltit wird viel bei Lebensmitteln für Diabetiker verwendet, da der Zuckeralkohol nur einen geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Maltit gilt im Allgemeinen als gut verträglich. Er kann aber auch wie Erythrit bei zu hoher Dosis eine abführende Wirkung haben.
Fazit
Erythrit ist aus unserer Sicht die bessere Option als Zuckerersatzstoff.
Mannitol
Inhaltsstoffe & Herstellung
Mannitol (auch unter dem Namen Mannit bekannt) ist ein Zuckerersatzstoff. Es handelt sich dabei um eine süßlich schmeckende Verbindung, die der Süßkraft von Zucker in etwa gleich kommt. Im Gegensatz zu Haushaltszucker beinhaltet Mannitol 240 Kalorien auf 100g.
Der Zuckerersatz Mannitol (oder E 421) kommt in der Natur im Saft der Manna-Esche vor. Daher hat der Zuckerersatzstoff seinen Namen. Zudem ist Mannit in Pilzsorten, Algen, Feigen und Oliven in geringen Mengen enthalten.
Industriell wird der Zuckerersatzstoff aus Fructose gewonnen. Um den Fruchtzucker in Mannitol umzuwandeln, werden verschiedene Enzyme eingesetzt. Da die Produktion teuer ist, wird Mannitol eher selten in der Lebensmittelproduktion verwendet.
Verwendung und Geschmack
Sofern Mannit eingesetzt wird, findet es in der Produktion von Lebensmitteln für Diabetiker und für Diätprodukte Verwendung. Die Süße liegt dabei im Vergleich zu Zucker bei etwa bei 30 bis 50 Prozent. Daher wird der Zuckerersatz auch gerne bei der Herstellung von Vitaminpräparaten verwendet.
Mannitol findet in der Pharmaindustrie und in der Medizin Verwendung. So wird Mannit vorbeugend gegen pränatales Nierenversagen verabreicht, wirkt in großen Mengen wie ein mildes Abführmittel und kann als Kontrastmittel bei MRT Untersuchungen eingesetzt werden. Als Mannitolhexatrinat findet Mannit sogar Gebrauch als Sprengstoff.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Mannit gilt im Allgemeinen als verträglich. Bei empfindlichen Personen kann der Zuckerersatz Durchfall und Unwohlsein bis hin zum Erbrechen auslösen.
Fazit
Mannit stellt eine kalorienarme Alternative zu Haushaltszucker dar. Vom Geschmack her ist der Zuckerersatz nicht unbedingt süßlich. Die Süßkraft des Zuckerersatzstoffs liegt bei etwa 30 – 50 Prozent von der von normalem Haushaltszucker. Aufgrund der teuren Produktionskosten wird Mannit eher selten in Speisen verwendet. Wir empfehlen dir Erythrit als die bessere Variante.
Sorbit
Inhaltsstoffe & Herstellung
Im Gegensatz zu Haushaltszucker ist Sorbit (auch Sorbitol oder Glucitol) mit 260 Kalorien auf 100 Gramm ein Leichtgewicht. Im Vergleich zu anderen Zuckeralkoholen eher eine Kalorienbombe!
Der Zuckerersatz Sorbit (oder E 420) kommt in der Natur in Vogelbeeren und anderen Kernobstsorten vor. Industriell wird der Zuckerersatzstoff mithilfe von katalytischer Hydrierung aus Traubenzucker gewonnen.
Verwendung & Geschmack
Sorbit findet vor allem in der Herstellung von Diabetikerprodukten Verwendung. Sorbit hat eine Süßkraft von etwa 50 Prozent im Vergleich zu Zucker.
Aufgrund seiner hygroskopischen Eigenschaften wird Sorbit gerne als Feuchthaltemittel benutzt. Daher wird der Zuckerersatzstoff vor allem in Saucen, Pralinenfüllungen und Schokoladen verwendet. Zudem findet Sorbit in der Herstellung von Zahnpasta Verwendung.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Sorbit gilt im Allgemeinen als verträglich. Bei Personen mit einer Sorbitunverträglichkeit können Symptome wie Durchfall oder Meteorismus auftreten. Ist dies der Fall, sollte generell auf Sorbit verzichtet werden. Zudem können bei übermäßigem Konsum – wie bei allen Zuckeralkoholen –Blähungen und Bauchschmerzen auftreten.
Fazit
Wir bevorzugen Erythrit als Zuckeralkohol.
Xylit
Inhaltsstoffe & Herstellung
Xylit (ebenfalls bekannt als Birkenzucker oder Xucker) wurde von Emil Fischer und Rudolf Stahel entdeckt. Die beiden isolierten den Zuckerersatzstoff erstmals im Jahr 1890.
Heutzutage setzen die meisten Hersteller auf die Verarbeitung von Baumrinden der Buche und der Birke sowie auf Maiskolben. Die Rohstoffe stammen aus nachhaltigem Anbau, da es sich um Produkte handelt, die sonst weggeworfen werden. Im Idealfall kooperieren Herstellerfirmen mit Konzernen, die Zellulose zu Papier verarbeiten. Für die Herstellung von Papier wird die Xylose nicht benötigt und kann daher zur Herstellung von Birkenzucker angewandt werden, ohne zusätzliche Bäume fällen zu müssen.
Bei dem kostspieligen Gewinnungsverfahren wird Holzzucker, die sogenannte Xylose, in einem Säurebad aus dem Hemizellulose-Verbund isoliert. Der so gewonnene Stoff wird mit Wasserstoffatomen angereichert, um die Süße zu intensivieren. Im nächsten Schritt wird der Holzzucker erneut getrennt, gereinigt. So entsteht der vor allem unter der Marke Xucker bekannte Birkenzucker. Xylit hat rund 240 Kalorien auf 100g.
Verwendung & Geschmack
Birkenzucker wird bei der Produktion von Zahnpasta geschätzt. Aufgrund seiner kariesreduzierenden und antibakteriellen Wirkung ist er ebenfalls ein gern gesehener Zusatzstoff in Kaugummis. Von der Süßkraft her liegt Birkenzucker in etwa bei Haushaltszucker. Daher ist es kein Wunder, dass Xylit mittlerweile ein gerne gesehener Gast als Zuckerersatz in der Küche ist.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Xylit verfügt über eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Wirkungen. Zum einen unterstützt der Zuckerersatzstoff die Vorbeugung von Karies. Zum anderen wurde in Studien festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit von Mittelohrentzündungen aufgrund des Konsums von Birkenzucker um 4 Prozent reduziert wird.
Außerdem reguliert Xylit den Blutzucker und trägt somit zur Gewichtsreduktion bei. Da es verdauungsfördernd wirkt, sollte die Umstellung auf Birkenzucker möglichst schonend erfolgen. Sonst kann es in Ausnahmefällen zu Blähungen und Diarrhö kommen.
Fazit
Birkenzucker stellt trotz der hohen Anschaffungskosten eine gute Alternative zu raffiniertem Zucker dar. Er reguliert den Blutzucker nachweislich und sorgt für gesunde Zähne. Aus unserer Sicht bleibt Erythrit auch aufgrund der sehr geringen Kalorienanzahl unser Favorit unter den Zuckeralkoholen!
Weitere Informationen findest du in unserem großen Überblick zu Xylit.
Süßstoffe
Süßstoffe sind künstlich produzierte oder aus Naturprodukten isolierte Zuckerersatzstoffe. Da ihr Kalorienwert gering ist, werden sie gerne in Diätprodukten und in Speisen für Diabetiker verwendet.
Zu den Süßstoffen gehören unter anderem folgende Zuckerersatzstoffe: Aspartam, Saccharin und Sucralose.
Aspartam
Inhaltsstoffe & Herstellung
Aspartam ist ein 1965 entdeckter Zuckerersatz, der in einem aufwendigen chemischen Verfahren gewonnen wird. Dabei wird Asparaginsäure mit Hilfe von Phosphorchlorid in Carbonsäureanhydrid verwandelt. Dieses reagiert mit (S)-Phenylalaninmethylestern und produziert so Aspartam. Aspartam trägt am Markt die handelsüblichen Namen „Canderel“, „Equal“ und „NutraSweet“.
Verwendung & Geschmack
Die Süßkraft des Zuckerersatzstoffes Aspartam ist 200 mal stärker als die von raffiniertem Haushaltszucker. Er hat in etwa gleich viele Kalorien wie Zucker. Aspartam ist dennoch ein beliebter Geschmacksverstärker. Da man wesentlich weniger verwenden muss, um dieselbe Süßkraft wie Zucker zu erlangen, findet man den Zuckerersatz in Lebensmitteln mit einem geringen Kaloriengehalt oder in Produkten für Diabetiker.
Geschmacklich ist er mit Zucker vergleichbar.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Zu Aspartam gibt es eine Menge an kontroversen Studien, die unter anderem die psychologische, neurologische und kanzerogene Wirkung des Zuckerersatzstoffes diskutieren. Der Süßstoff soll Nervengift in unserem Körper freisetzen können, dass unter anderem Gedächtnisverlust, Depressionen, Blindheit und Verlust des Hörvermögens verursachen kann.
Fazit
Aspartam ist ein künstlich hergestellter Süßstoff, der unter Umständen gesundheitsschädigend wirken kann. Aufgrund seiner Süßkraft wird eine geringere Menge als Zucker verwendet, er umfasst dennoch genauso viele Kalorien wie Zucker (pro 100g). Aufgrund der möglichen gesundheitlichen Risiken können wir Aspartam nicht reinen Gewissens als Zuckerersatz empfehlen.
Saccharin
Inhaltsstoffe & Herstellung
Saccharin ist ein 1878 entdeckter Zuckerersatz. Der Zuckerersatzstoff ist außerdem unter der Bezeichnung E 954 bekannt und wird meist mithilfe des Remsen-Fahlberg-Verfahrens gewonnen. Dieses ist nach den Entdeckern von Saccharin benannt. Dabei wird Toluol unter anderem mit Kaliumpermanganat mit Sauerstoff verbunden.
Verwendung & Geschmack
Die Süßkraft des Zuckerersatzstoffes Saccharin ist bis zu 700 mal stärker als die von Haushaltszucker. Saccharin wird gerne in diätischen Produkten und Speisen für Diabetiker eingesetzt.
Der Zuckerersatz wird zudem in der Futtermittelproduktion eingesetzt. Außerdem verwendet man ihn in Zahnpasta und Kaugummi. Abseits der Lebensmittelindustrie findet man Saccharin in der Galvanik. Hier unterstützt es den Prozess der Beschichtung mit Nickel.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Saccharin ist in manchen Ländern dieser Erde, wie Kanada, verboten. In den USA musste der Süßstoff bis zur Jahrtausendwende mit einer Sicherheitswarnung versehen werden. Der Zuckerersatzstoff hat eine ähnliche Wirkung auf die Darmflora wie manche Antibiotika. Langzeitstudien konnten belegen, dass Adipositas und die Zuckerkrankheit durch Saccharin gefördert werden können. Zudem steht der Stoff unter dem Verdacht, Alzheimer auszulösen.
Fazit
Saccharin ist ein künstlich hergestellter Süßstoff, der unter Umständen kanzerogen wirkt. Dies ist jedoch bisher nicht vollständig bewiesen. Trotz der überzeugenden Süßkraft können wir den Stoff aufgrund seiner möglichen sonstigen gesundheitlichen Risiken nicht als Zuckerersatz empfehlen.
Sucralose
Inhaltsstoffe & Herstellung
Sucralose ist der erste Süßstoff der Welt, der absichtlich entwickelt wurde. Sucralose wird gewonnen, indem Saccharose (Zucker) chloriert wird.
Verwendung & Geschmack
Die Süßkraft des Zuckerersatzstoffes Suclarose ist bis zu 600 mal stärker als die von raffiniertem Zucker. Sucralose ist am Markt auch als Tafelsüße zu finden.
Gesundheitliche Wirkung & Verträglichkeit
Da Sucralose aus chlororganischen Stoffen besteht, kann der Zuckerersatzstoff nach der Verwendung in der Natur nur schwer abgebaut werden. Er ist stellenweise in Flussläufen und Bächen nachweisbar. Der Sucralose konnte in Versuchen mit Tieren ein negativer Einfluss auf die Darmflora nachgewiesen werden. Es wird vermutet, dass eine ähnliche Wirkung beim Menschen eintreten könnte, allerdings wurde dies noch nicht durch Studien untermauert.
Fazit
Sucralose ist eine synthetische Süße, die möglicherweise einen schlechten Einfluss auf die menschliche Darmflora hat. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe ist der Zuckerersatz nachgewiesenermaßen schlecht von der Umwelt abbaubar. Trotz der enormen Süßkraft weist Surcalose nicht die Eigenschaften aus, die für uns einen überzeugenden Zuckerersatz ausmachen.
Wie gefällt dir unsere Übersicht für Zuckerersatzstoffe. Bist du fündig geworden? Oder fehlt deiner Ansicht nach noch ein wesentlicher Ersatzstoff? Für das Zuckerfrei Experiment empfehlen wir dir übrigens keiner der Zuckerersatze zu verwenden, da es auch darum geht deine Geschmackswahrnehmung neu zu sensibilisieren.