Birkenzucker hört auch auf den Namen Xylit (oder die Marke Xucker) und gehört zu den weniger bekannten Zuckeraustauschstoffen und erfreut sich bei Insidern immer größerer Beliebtheit. Tatsächlich hat es im Gegensatz zu den meisten künstlichen Süßungsmitteln einen natürlichen Ursprung und kommt mit zahlreichen positiven Eigenschaften daher. Für uns ein Grund mehr, es genau unter die Lupe zu nehmen.
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ÜBERBLICK INHALT BIRKENZUCKER
HERSTELLUNG:Was genau ist Xylit und wie läuft die Herstellung ab?
GESUNDHEIT: Wie verträglich ist Birkenzucker und welche gesundheitliche Wirkung hat es?
VERWENDUNG: Wie schmeckt es und wofür wird es verwendet?
KAUFEN: Wo kann man Birkenzucker am besten kaufen?
INHALT: Wie setzt sich Xylit zusammen?
VOR- UND NACHTEILE: Was spricht dafür, was dagegen?
SELBSTGEMACHT: Kann Xylit Zuhause hergestellt werden?
FAZIT: Ist Birkenzucker ein guter Zuckerersatz?
HERSTELLUNG: Was genau ist Xylit und wie läuft die Herstellung ab?
Beim Birkenzucker handelt es sich um einen Außenseiter unter den Zuckeraustauschstoffen. Von der Beschaffenheit her erinnert er an gewöhnlichen Kristallzucker. Chemisch betrachtet handelt es sich um einen Zuckeralkohol, genau wie sein weniger bekannter Bruder Erythrit. Anders als der Name vermuten lässt wurde Birkenzucker erstmals aus den Spänen der Buche gewonnen.
Die Isolierung gelang dem Chemiker und Nobelpreisträger Emil Fischer in Zusammenarbeit mit Rudolf Stahel im Jahr 1890. Im darauffolgenden Jahr wurde das Erzeugnis unter dem Namen Xylit vorgestellt. In der Folgezeit wurde entdeckt, dass der Zuckeraustauschstoff auch aus der Birkenrinde gewonnen werden kann. Daher wurde er fortan auf diese Weise gewonnen und bekam neben seinen anderen Bezeichnungen (Pentanpentol und E 967) den Namen Birkenzucker.
Mittlerweile konnten Wissenschaftler nachweisen, dass Birkenzucker fast in jeder Obst- und Gemüsesorte enthalten ist. Diese Mengen sind allerdings schwindend gering, sodass sich die aufwendige Extraktion aus diesen Pflanzen nicht lohnt. Stattdessen wird für die Herstellung unter anderem auf so genannte Restprodukte zurückgegriffen. Vor allem Getreidekleie, Maiskolben und Stroh werden für die Herstellung von Birkenzucker herangezogen. Letztendlich setzen die meisten Hersteller auf die Verarbeitung von Baumrinden der Buche und der Birke sowie auf Maiskolben. Die Rohstoffe stammen aus nachhaltigem Anbau, da es sich um Produkte handelt, die sonst weggeworfen werden. Im Idealfall kooperieren Herstellerfirmen mit Konzernen, die Zellulose zu Papier verarbeiten. Für die Herstellung von Papier wird die Xylose nicht benötigt und kann daher zur Herstellung von Birkenzucker angewandt werden, ohne zusätzliche Bäume fällen zu müssen.
Der Herstellungsprozess an sich ist jedoch bis heute sehr aufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Birkenzucker aus Baumrinden oder Maiskolben hergestellt wird. Der zentrale Bestandteil, der für die Herstellung benötigt wird, ist Hemizellulose. Diese bezeichnet einen Verbund verschiedener Arten von Zuckermolekülen. Eine dieser Arten ist der benötigte Ausgangsstoff Xylose (Holzzucker). Letztere muss im nächsten Schritt von den anderen Zuckermolekülen im Hemizellulose-Verbund isoliert werden. Dazu wird die Hemizellulose im chemischen Vorgang der Hydrolyse in einem Säurebad aufgespalten. Da die Xylose allerdings nur die Hälfte der Süßkraft des Birkenzuckers bzw. des herkömmlichen Haushaltszuckers hat, wird jedes Xylose-Molekül im nächsten Schritt durch die Zugabe von zwei Wasserstoffatomen hydriert. Abschließend wird der Stoff erneut durch ein chemisches Verfahren getrennt und bereinigt. Daraus ergibt sich der Birkenzucker, wie er im Handel erworben werden kann. Die bekannteste Marke ist Xucker.
GESUNDHEIT: Wie verträglich ist Birkenzucker und welche gesundheitliche Wirkung hat es?
Birkenzucker hat nachweislich eine gesundheitsfördernde Wirkung auf verschiedene Bereiche des menschlichen Körpers. Wir haben nicht schlecht gestaunt als wir gehört haben, dass es eine Wohltat für die Zähne ist – macht euch selbst ein Bild davon!
Kariesschutz: Führende Studien konnten belegen, dass Xylit sich vorbeugend in Bezug auf Karies auswirken kann. Sie gehen sogar einen Schritt weiter und behaupten, mit Birkenzucker könne Karies sogar rückgängig gemacht werden. Doch ist da tatsächlich was dran? Wir finden, dass es eine plausible Erklärung dafür gibt! Karies wird durch bestimmte Bakterien hervorgerufen, die sich im Mund vermehren, sobald die Betroffenen zuckerhaltige Lebensmittel zu sich nehmen. Wird der Zucker aber rigoros mit Xylit ersetzt, bleibt gleichzeitig ihre Nahrung weg. Dies hat zur Folge, dass die kariesbildenden Bakterien verhungern und mit der Zeit absterben. Zur Behandlung werden Lutschpastillen aus Birkenzucker verordnet, weil diese am längsten im Mund verweilen (mehr Infos).
Vorbeugung vor Mittelohrentzündung: Die antibakterielle Wirkung von Xylit beschränkt sich nicht nur auf die Bekämpfung von Kariesbakterien. Bei regelmäßigem Konsum wird auch die Vermehrung der Pneumokokken unterbunden, die unter anderem Mittelohrentzündungen auslösen können. Allein durch den regelmäßigen Konsum von xylithaltigen Kaugummis kann die Wahrscheinlichkeit einer Mittelohrentzündung erwiesenermaßen um bis zu vier Prozent gesenkt werden.
Gewichtsreduktion: Birkenzucker unterstützt aufgrund seiner niedrigen Energiedichte von 240 kcal pro 100 Gramm die Gewichtsreduktion. Im Vergleich dazu kommt herkömmlicher Zucker auf stolze 400 kcal. Die Kalorienersparnis beträgt also sagenhafte 40 Prozent! Noch beeindruckender sind natürlich die nur 20 kcal pro 100 Gramm von Erythrit. Birkenzucker hat darüber hinaus einen niedrigen glykämischen Index. Das bedeutet, dass es nicht als Kohlenhydrat verstoffwechselt wird. Das blutzuckerregulierende Insulin bleibt daher unberührt. Aufgrund dieser fehlenden Schwankungen ergibt sich wiederum der positive Nebeneffekt, dass das Hungergefühl nicht angeregt wird. Außerdem wirkt Xylit verdauungsfördernd. Gerade am Anfang der Nutzung sollte daher auf eine milde Umstellung gesetzt werden, da es ansonsten zu Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall kommen kann. Der Körper gewöhnt sich aber sehr schnell an den Birkenzucker, sodass der Haushaltszucker bereits nach einer kurzen Eingewöhnungsphase im Verhältnis 1:1 ersetzt werden kann.
Regulierung des Blutzuckers: Wie bereits erwähnt besitzt Xylit einen besonders niedrigen glykämischen Index. Dieser hält den Insulinspiegel stabil, weil der Blutzuckerspiegel durchgängig auf einem normalen Level gehalten werden kann. Beim Konsum von normalem Haushaltszucker unterliegt der Blutzuckerspiegel dagegen ständigen Schwankungen. Erhöht werden diese Schwankungen durch den übermäßigen Konsum von Kohlenhydraten. Um diese Mengen zu kompensieren muss der Körper große Mengen Insulin ausschütten, die wiederum den Heißhunger anheizen. Es entsteht ein gefährlicher Teufelskreis, der im Laufe der Zeit zu Diabetes führen kann.
VERWENDUNG: Wie schmeckt es und wofür wird es verwendet?
Ursprünglich fand Birkenzucker vorwiegend in der industriellen Herstellung von Kaugummis und Zahnpasta Verwendung. Auch heute noch kommen wir daher tagtäglich bei unserer Mundhygiene damit in Kontakt. Gerade in Zahnpasta erfüllt Xylit nicht nur die Funktion, der Creme eine gesunde Süße zu verleihen. Auch die antibakterielle Wirkung zur Vorbeugung von Karies steht im Vordergrund. Ähnlich lässt sich auch die Verwendung als Zutat für Kaugummis erklären. Heute werden zur Behandlung und Vorbeugung von Karies auch Xylit-Lutschpastillen verschrieben. Dies kommt vor allem jenen Patienten zugute, die keine Kaugummis mögen.
Gegenwärtig liegt aber auch der häusliche Gebrauch immer mehr im Trend. Unsere Gesellschaft unterliegt aktuell einem Wandel: Fitness und eine bewusste Ernährungsweise stehen bei der wachsenden Gruppe gesundheitsbewusster Menschen im Vordergrund. Aus diesem Grund wird der Konsum von künstlichen Zuckeraustauschstoffen aufgrund ihrer schädlichen Wirkung grundlegend überdacht. Birkenzucker ist aufgrund seiner Natürlichkeit willkommen und die Nachfrage danach steigt stetig an.
Da dieser gesunde Zuckerersatz dieselbe Süßkraft wie Zucker hat, wird es zum süßen, zur Herstellung von Marmeladen und sogar zum Backen verwendet. Hierbei muss lediglich eine Ausnahme beachtet werden: Wenn Hefe als Backtriebmittel verwendet wird sollte nicht auf Birkenzucker zurückgegriffen werden, denn diese beiden Zutaten vertragen sich nicht.
KAUFEN: Wo kann man Birkenzucker am besten kaufen?
Birkenzucker war aufgrund des hohen Preises lange nicht in herkömmlichen Supermärkten erhältlich. Es konnte daher ausschließlich bei den Herstellern, in Online Shops oder in Apotheken und Reformhäusern erworben werden. Dank der wachsenden Nachfrage wird die gesunde Zuckeralternative heute aber auch in Drogerien und in größeren Supermärkten verkauft. Lediglich bei kleineren Supermärkten oder Discountern wird man mit großer Wahrscheinlichkeit nicht fündig. Wer es einfach mag, kann es unter folgenden Links online bestellen:
So gibt es zum Beispiel bei Amazon einen echten Birkenzucker, bei dessen Herstellung kein Mais oder andere Produkte zum Einsatz kommen.
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Alternativ können wir den Birkenzucker von Xucker empfehlen. Es ist die wohl bekannteste Marke für diesen Zuckerersatzstoff, wenn nicht sogar für alle Zuckerersatzstoffe.
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INHALT: Wie setzt sich Xylit zusammen?
Trotz der aufwendigen Herstellung, bei der eine Reihe von chemischen Prozessen durchlaufen werden, bleibt Birkenzucker zu 100 Prozent ein Naturprodukt. Es enthält daher ausschließlich das reine Xylit, das im Gegensatz zu den künstlich hergestellten Zuckeralternativen nur wenige negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat.
Vorsicht ist bei Haustieren geboten. Sie dürfen auf keinen Fall mit Xylit in Kontakt kommen. Gerade bei kleineren Tieren wie Hunde oder Katzen können bereits kleine Dosen tödlich sein.
VOR- UND NACHTEILE: Was spricht dafür, was dagegen?
Was sind die Vorteile von Birkenzucker?
Birkenzucker punktet vor allem mit seiner Natürlichkeit. Da auch der menschliche Körper diesen Stoff während des Prozesses des Kohlenhydratabbaus in geringen Mengen produziert, ist er nicht fremd und wird nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gut vertragen.
Der zweite große Pluspunkt liegt bei den gesundheitlichen Vorteilen. Die antibakterielle Wirkung beugt Karies und anderen Entzündungen im Körper vor, die durch Bakterien ausgelöst werden.
Ein weiterer großer Vorteil liegt bei der Nachhaltigkeit während der Herstellung. Zur Produktion von Xylit müssen nicht unbedingt Bäume gefällt werden, da die Hersteller meist mit Zellstoffkonzernen zusammenarbeiten, die den Holzzucker nicht für die Papierherstellung nicht benötigen und daher abgeben können. Die Baumrinden kommen darüber hinaus aus dem europäischen Binnenmarkt. Besonders finnische Birken sind bei den Herstellern sehr begehrt.
Was sind die Nachteile von Birkenzucker?
Einen Nachteil von Birkenzucker sehen Kritiker in der Herstellung, bei der viele chemische Prozesse durchlaufen werden müssen. An dieser Stelle muss allerdings nochmals betont werden, dass das isolierte Xylit dennoch ohne künstliche Zusätze auskommt. Tatsächlich gibt es keine Studien, die etwaige Nebenwirkungen belegen.
Außerdem ist zu erwähnen, dass Birkenzucker anfangs Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann. Dieser Effekt ist allerdings von kurzer Dauer, sodass etwaige Beschwerden nicht besorgniserregend sind. Hält man sich an die empfohlenen Tagesdosen können diese Nebenwirkungen vermieden werden. Diese betragen bei Kindern maximal 40 Gramm und bei Erwachsenen maximal 150 Gramm pro Tag.
Was ebenfalls als Nachteil angesehen wird ist ganz klar der hohe Preis, der zwischen 5 und 16 Euro pro Kilo liegen kann. Gerechtfertigt wird er durch den hohen Aufwand bei der Herstellung. Der Top-Preis von 5 Euro pro Kilo kann allerdings nur erreicht werden, wenn riesige Vorratspackungen mit 25 Kilo Birkenzucker erworben werden.
SELBSTGEMACHT: Kann Xylit Zuhause hergestellt werden?
Aufgrund der aufwendigen Arbeitsschritte, die spezielle Maschinen erfordern, ist die Herstellung von Xylit in den eigenen vier Wänden nicht möglich. Die technische Ausrüstung und die Expertise der Hersteller sind für die Isolierung von Birkenzucker unverzichtbar, um ein reines Naturprodukt nach internationalen Standards zu erzielen.
FAZIT: Ist Birkenzucker ein guter Zuckerersatz?
Trotz der hohen Anschaffungskosten sind wir zum Schluss gekommen, dass sich der Umstieg auf Birkenzucker durchaus lohnt. Allein aufgrund der gesundheitlichen Pluspunkte, die er mitbringt, kann man getrost auf den normalen Haushaltszucker verzichten. Die positive Wirkung auf die Zahngesundheit ist ein unschlagbares Argument. Nicht zu vernachlässigen ist auch das Argument, dass diese natürliche Wunderwaffe auch den Insulinspiegel im Zaun hält und dadurch unter anderem auch den Erhalt einer schlanken Linie unterstützt. Auch wenn der Preis im Vergleich zum herkömmlichen Zucker übertrieben hoch erscheint sollte immer bedacht werden, dass der Erhalt der Gesundheit keinen Preis hat. Ihr investiert in eure Gesundheit und schafft es vielleicht sogar, aufgrund des Preises den Verzehr von süßen Lebensmitteln zu drosseln.
Im Rahmen unseres Zuckerfrei Experiments ist der Zuckerersatzstoff dennoch tabu, da die Süße des Ersatzstoffes die Verbesserung unserer Geschmackswahrnehmung zu stark beeinflusst.
Was sagst ihr zu dem Zuckerersatzstoff Birkenzucker? Schmeckt er dir so gut wie Zucker? Lass uns ein Kommentar da 🙂
Mafi
4. Oktober 2021 at 13:14
Hallo, ich liebe diesen gesunden Zucker. Gerade wegen der Kinder bin ich auf diesen Zucker gestoßen und kann nur sagen er steht in der Süße dem weissen Industriezucker in nichts nach. Lediglich KaroKaffe trinke ich nicht mit ihm. Da es mit Hafermilch zusammen wie saure Milch schmeckt. Keine Ahnung warum. Da nutze ich dann doch lieber Reissirup oder Agave. Aber sonst hoffe ich das er und andere Alternativen irgendwann Industriezucker ablösen kann. Lg
D.Yüz
29. August 2021 at 20:50
Ich schmecke kein Unterschied zwischen Zucker und Birkenzucker.Wenn ich auf normale Zucker umsteige,merke ich das ich schnell zunehme da ich täglich sehr viel Kaffee mit Zucker konsumiere.Kaffe mit Birkenzucker schmeckt 1:1 wie mit herkömmlichen Zucker.Klar ist es viel zu teuer,
aber es ist mir Wert.Ich kaufe meistens im Aldi oder d&m ,Geschmack beide gleich,ich hatte nie Durchfall,Bauchschmerzen etc.Also top Alternativ zur herkömmlichen Zucker!
Thorsten
16. September 2018 at 9:42
Ich habe das Problem, dass mein Körper schon auf relativ kleine Mengen Birkenzucker mit starkem Durchfall reagiert. Alleine 2 Tassen Kaffee mit jeweils 1 Teelöffel reichen aus, damit ich den ganzen Tag „Spaß“ auf der Toilette habe. Ich versuche jetzt schon seit ca. 3 Monaten meinen Körper daran zu gewöhnen, bisher aber ohne Erfolg. Mit Erythrit habe ich das Problem nicht, allerdings sagt mir die sehr, sehr milde Süße davon nicht zu.